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Mittelalter Hosen für Damen

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Trugen Frauen in der Antike und im Mittelalter Hosen?

In der römischen Welt sind Hosen als weibliches Kleidungsstück nicht belegt. Tuch- und Bildquellen zeigen für Bürgerinnen die Kombination aus tunica, stola und im öffentlichen Raum die palla. Bifurcierte Beinkleider galten in Rom als fremd und militärisch codiert, sie erscheinen bei Männern der Armee oder bei Völkern nördlich und östlich des Reiches, nicht als Bestandteil römischer Frauenkleidung. Diese Grundordnung der weiblichen Garderobe ist in der Fachliteratur konsistent beschrieben.

Für das Frühmittelalter und den angelsächsischen sowie skandinavischen Raum zeigen archäologische und textiltechnische Studien Frauenkleidung als Schichtsystem aus leinenem Unterkleid und wolligem Oberkleid. Bei Frauen sind Hosen im Sinne von getrennten Beinkleidern nicht nachgewiesen. In der Wikingerzeit tragen Frauen über dem Unterkleid ein trägergehaltenes Oberkleid, in der Forschung als smokkr bezeichnet, darüber bei Bedarf einen rechteckigen Umhang. Funde und Rekonstruktionen aus Haithabu und Birka liefern zahlreiche Textilbelege für diese Schichtung, jedoch keinen belastbaren Nachweis weiblicher Hosen.

Im Hoch- und Spätmittelalter bleiben Hosen sozial und rechtlich männlich konnotiert. Frauen tragen unter Kleidern Beinlinge oder Strümpfe, jedoch keine eigenständigen Hosen. Die Fachpublikation des Museum of London dokumentiert für 1150 bis 1450 Material, Schnitte und Nähtechniken von Beinbekleidung, ohne ein reguläres Auftreten weiblicher Hosen zu belegen. Bekannte Ausnahmen sind Sonderfälle mit expliziter Quellenlage wie Jeanne d’Arc, deren Prozessakten das Tragen männlicher Kleidung, einschließlich zusammengebundener Hosen und Wams, ausführlich thematisieren. Diese Fälle bestätigen den Ausnahmecharakter, sie begründen keine allgemeine Praxis.

Zusammengefasst gilt für Antike, Mittelalter und Wikingerzeit, dass Hosen für Frauen in den betrachteten europäischen Kulturen weder als Normbestandteil der Kleidung noch archäologisch breit belegt sind. Weibliche Beinbekleidung manifestiert sich als Teil langer Kleider, als Strümpfe oder Beinlinge, während bifurcierte Hosen in die Sphäre männlicher, militärischer oder bewusst grenzüberschreitender Kleidung gehören.

Auch wenn es keine Beleg gibt das Frauen im Mittelalter Hosen getragen haben, ist es im LARP und Cosplay üblich, dass auch Damenbekleidungen auf diese aufbauen können. In unserem farbenfrohen Sortiment finden Sie mittelalterlich inspirierte Hosen aus reiner Baumwolle mit gewebter Leinenstruktur, die keinen Gewandungswunsch offen lassen.